Denkwerkstatt

Die theoretisch-praktische Denkwerkstatt ist ein fokussiertes Vernetzungstreffen zum Thema des öffentlichen Raumes, den wir als diverse Gesellschaft gemeinsam schaffen. Seit Ende 2016 beschäftigt sich im Kontext des Gedenkjahres 2018 ein Netzwerk mit der Conrad-von-Hötzendorf-Straße und mit Zustand und Zukunft von Demokratie und Frieden in gelebter Form. Unter anderem fand am 19. und 20. Oktober 2017 eine mehrtägige Intensiv-Denkwerkstatt statt. Die kritische begleitende Analyseform wird fortlaufend bis Ende 2018 das Gesamtprojekt begleiten:

Die Denkwerkstatt beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven theoretische und praktische Fragen der Teilhabe und Mitbestimmung innerhalb von partizipativen Initiativen, Verhandelbares und Unverhandelbares in demokratischen Prozessen, Deeskalationsstrategien bei Spannungen und Konflikten, sowie Fragen der geschlechtergerechten Repräsentation. Die unterschiedlichen Perspektiven und Handlungsweisen der Beteiligten werden durch Impulsreferate für die weitere Auseinandersetzung produktiv gemacht.

Neben den Impulsreferaten und dem Austausch/Workshops zwischen/unter den Beteiligten, die helfen sollen, so etwas wie einen Werkzeugkoffer und ein Basiswissen an respektvollem und konstruktivem Handeln entwickeln zu können, erfolgt Schritt für Schritt eine weitere Öffnung hin zu jenen Ortsansässigen, die bis dato noch nicht in den Prozess eingebunden waren, die sich aber eine verstärkte Teilnahme vorstellen können. Die Öffnung findet in Form von gemeinsamen Besuchen bei ortsansässigen Institutionen, Firmen, bei Repräsentant*innen der Säulen der Demokratie statt. Diese werden gebeten, uns Einblicke in ihre Lebens- und Arbeitswelten zu geben. Die Eindrücke hinter den Kulissen und das gemeinsame Kennenlernen dieser wichtigen Organisationen sollen die Basis darstellen, um im besten Fall gemeinsam mit ihnen und vor Ort Kunstprojekte schaffen zu können, die sich mit den Themenfeldern des Gesamtprojekts beschäftigen.

Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung am 4. Dezember 2017 in der Akademie Graz werden die ersten Erkenntnisse der Grazer Öffentlichkeit präsentiert und diese auch dazu eingeladen, sich aktiv einzubringen und mit zu gestalten. Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen fließen in die folgenden Diskurs-Plattformen anlässlich des Gedenkjahres 2018 ein.

 

 

Ablauf

September 2017 – Termine
Donnerstag, 14. September 2017
16:00 – 18:00 Akademie Graz
Einführende Worte, Nicole Pruckermayr / Initiatorin und Projektleiterin
Stadtanthropologische Fragen an die Conrad-von-Hötzendorf-Straße, Judith Laister / Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie
Kurzvorschau auf die Denkwerkstatt 19. und 20. Oktober 2017, Nicole Pruckermayr und Reni Hofmüller

Freitag, 15. September
10:00 – 12:00 Führung im Stadtarchiv Graz, sowie Gelegenheit zur Recherche: Conrad-von-Hötzendorf-Straße, Tamara Kefer und Peter Schintler / Stadtarchiv Graz

Oktober 2017 – Termine
TAG 1: Donnerstag, 19. Oktober 2017
Vormittag 10:00 – 12:30 Kunsthalle Graz
Moderation: Sibylle Dienesch, GrazMuseum
10:00 – 10:20 Einführende Worte und Begrüßung von Nicole Pruckermayr und Reni Hofmüller
10:30 – 11:20 “Kein Denkmalsturz! Franz Conrad von Hötzendorf im (ver)öffentlich(t)en Gedächtnis von Graz”, Wolfram Dornik, Stadtarchiv Graz
offene Diskussion/Austausch
11:30 – 12:30 Kunst im öffentlichen Raum, Birgit Kulterer, Kunsthistorikerin

Nachmittag 13:30 – 19:00, Kunsthalle Graz, Besuch bei Institutionen/Organisationen
Moderation: Daniela Grabe, Verein für Gedenkkultur in Graz
13:30 – 15:00 peacebuilding: über den Umgang mit Konflikten, Maximilian Lakitsch, Fachbereich für Politik- und Rechtswissenschaftliche Systemvergleichung: Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen, Conflict – Peace – Democracy Cluster
offene Diskussion/Austausch

Rundgang/Besuch bei zwei Institutionen/Organisationen
15:15 – 16:00 Besuch im KIZ Royalkino mit einer Kurzvorstellung der Arbeitsweise und Positionierung in Graz, bzw. den Herausforderungen eines Programmkinos in Österreich
16:15 – ca 19:00 Führung in der Justizanstalt Graz-Jakomini /
Gedenkraum im ehemaligen Hinrichtungsraum für die Ermordeten Opfer der NS-Justiz / Begleitung durch Heimo Halbrainer, KZ-Verband/VdA Stmk (1 Stunde)
offene Diskussion

TAG 2: Freitag, 20. Oktober 2017
Vormittag 10:00 – 13:00 Kunsthalle Graz
Moderation: Edith Zitz, Diversitätsfachfrau
10:00 – 11:20 IST- und WUNSCH-Zustand Gendermainstreaming, Geschlechtergerechtigkeit auf verschiedensten Ebenen, Eva Taxacher / Leitung des Fachbereichs Bildung im Verein Frauenservice Graz, Mitglied der GenderWerkstätte
offene Diskussion

11:30 – 13:00 Menschenrechte, Alltagsrassismen-Stammtischparolen, Bernadette Knauder / Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie der Universität Graz (UNI-ETC)
offene Diskussion

Nachmittag 14-19, Kunsthalle Graz
Moderation: Maximilian Lakitsch / Fachbereich für Politik- und Rechtswissenschaftliche Systemvergleichung: Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen, Conflict – Peace – Democracy Cluster
14:00 – 15:00 Besuch des Styria Media Centers und der Kleinen Zeitung
15:00 – 19:00 Arbeiten an einer systemischen Analyse / Mental Map der Conrad-von-Hötzendorf-Straße, weiterführende Diskussionen zu den offenen fragen der vergangenen Tage

 

 

Erste öffentliche Zwischenstand-Präsentation mit Diskussion

Grafik: Isabella Schlagintweit, Anna Hazod

 

Montag, 4. Dezember 2017, 17 – 19 Uhr
Akademie Graz, Neutorgasse 42, 8010 Graz

2018 ist ein Gedenkjahr in mehrfacher Hinsicht: 100 Jahre Ende des Ersten Weltkriegs und Ausrufung der Ersten Republik, 100. Jahrestag allgemeines Wahlrecht für Männer und Frauen, u.v.a.
Seit Ende 2016 beschäftigt sich in diesem Kontext ein Netzwerk mit der Conrad-von-Hötzendorf-Straße, unter anderem im Rahmen einer mehrtägigen Denkwerkstatt. Diese Grazer Straße steht für eine Straße von vielen, und weist dennoch ein paar Besonderheiten auf: Sie hat eine hohe Dichte an öffentlichen und demokratiepolitisch relevanten Institution, kann auf eine bewegte Benennungs- und Umbenennungshistorie verweisen und befindet sich seit einigen Jahren in einem städtebaulichen Transformationsprozess. Ausgehend von gemeinsamen Analysen innerhalb der Denkwerkstatt entstehen bis Dezember 2018 unterschiedliche diskursive Formate, die auch andere Personen zur Beteiligung anregen wollen und die die Vision verfolgen, sich über ein zukünftiges friedliches und demokratisches Zusammenleben auszutauschen.

 

“Freiräume/öffentliche Räume/Entsiegelung”

Flyergestaltung: Lisi Pressl

Kollektives Mapping (gemeinschaftlich erarbeiteter Plan) der Conrad-von-Hötzendorf-Straße
Samstag, 2. Juni 11:00 – 14:00Uhr
Im Park neben dem Styria Media Center

 

Wo gibt es Freiräume und wie wollen wir die gestalten?

Wir wollen gemeinsam an einer kollektiven Karte (gemeinschaftlich erarbeiteter Plan) der Conrad-von-Hötzendorf-Straße arbeiten und uns über den öffentlich erlebbaren Raum austauschen.
Die Karte versammelt das subjektive Wissen von möglichst vielen Menschen aller Altersgruppen um blinde Flecken in einer Auseinandersetzung mit unserem Umraum friedvoll gestalten zu können. Wir wollen mit möglichst vielen Leuten vorort Lösungen finden für zwischenmenschliche oder städtebauliche Anliegen und kleine Veränderungen jeglicher Art, die den Lebensraum attraktiver machen können und laden herzlich dazu ein!

Nicole Pruckermayr und Reni Hofmüller

 

Fotos: Nikolaos Zachariadis

 

 

Credits

Denkwerkstatt für Demokratie und Frieden auf der Straße
Konzeption Denkwerkstatt : Nicole Pruckermayr, Reni Hofmüller
Mitarbeit bei der Konzeption der mehrtägigen internen Veranstaltung : Wolfram Dornik / Stadtarchiv Graz
Organisation: Nicole Pruckermayr; Mitarbeit: Reni Hofmüller, Ema Ozegović
Raumgestaltung in der Kunsthalle Graz und in der Akademie Graz: Nicole Pruckermayr, Reni Hofmüller, Martin Kollmann (planliche Darstellung)

Fotografie: Nikolaos Zachariadis
Initiatorin / Projektleiterin: Nicole Pruckermayr

 

Kooperationspartner*innen des Gesamtprojekts COMRADE CONRADE:
Akademie Graz / Ausreißer – die Grazer Wandzeitung / Maria Baumgartner, Landschaftsarchitektin / Centrum für Jüdische Studien, Karl-Franzens-Universität Graz / Verein für Gedenkkultur in Graz / GrazMuseum, Stadtarchiv Graz / Heimo Halbrainer, Clio, KZ-Verband, VdA Stmk / Haus der Architektur Graz, Architektursommer 2018 / Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Karl-Franzens-Universität Graz / Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark / Bernadette Knauder, UNIETC & ETC / kunstGarten / Kunsthalle Graz / Maximilian Lakitsch, Fachbereich für Politik- und Rechtswissenschaftliche Systemvergleichung: Institut für Rechtswissenschaftliche Grundlagen, Conflict – Peace –Democracy Cluster / Lebenshilfe GUV / mur.at / Radio Helsinki / Risograd / Elli Scambor, Institut für Männer- und Geschlechterforschung, Verein für Männer- und Geschlechterthemen Graz / SMZ Sozialmedizinisches- und Stadtteilzentrum Jakomini / Eva Taxacher, Verein Frauenservice Graz / Alexandra Würz-Stalder, Studiengang Bauplanung und Bauwirtschaft, FH JOANNEUM / Edith Zitz, Diversitätsfachfrau.

 

Mit Kunst-Projekten in Kooperation mit dem Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark von:
Nayari Castillo / Hanns Holger Rutz, Reni Hofmüller, Nicole Pruckermayr, Sir Meisi, Maruša Sagadin, Johanna Tinzl, Eva Ursprung

 

Dank an:
Ankünder; Toni Arellano; Martin Behr; BIG-Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.; Gabriele Edlbauer; Jojo Emeka; esc medien kunst labor; Finanzamt Graz; Ille Gebeshuber, Scientific Consultant; Georg Georgi, Pizzeria Georgi; Stefan Haas, Firma SHT; Hannes Heel; Michael Hohl, Elektro Neon Elger; Irmi und Reinfried Horn, kunstGarten; Martin Huth; Bernhard Inninger und Team, Stadtplanungsamt Graz; Justizanstalt Graz-Jakomini; Hanspeter Kraus, SCHENKER & CO AG; Wolfgang Khil und Team, Druckerei Khil; David Kriebernegg; Kurtis Gym – Das Original; Manfred Lampel, Thomas Huber, Peter Gangl uva, Holding Graz; Johannes Marek und Team, Ginkgogardens; Maria Müller und Martin Grube, Institut für Botanik, KF Uni Graz; Atelier Neubacher; Renatn Oblak; Sofia Olascoaga; Rainer Possert; Christine Radl, Abteilung Grünraum und Gewässer; Manuela Ranner-Jauk; Risograd; Rhizom; Christof Scherrer, Scherrer Audio; Uli Schnölzer; Johann Schöggl und Team der ÖBB – Immobilienmanagement GmbH; SMZ und Stadtteilzentrum Jakomini; Straßenamt Graz; Hans Georg Tropper, Firma Bild Grafik; Monica Quintini Wissmann; Karl-Heinz Zach, BHM INGENIEURE – Engineering & Consulting GmbH; Gabriele Zieger, Firma Zieger; I0hannes zmölnig, u.v.a.